Projekt-Nr.: P23302
Brasilien, mittlerweile die achtgrößte Volkswirtschaft der Welt, zählt nicht mehr zu den armen Ländern. Doch in kaum einem Land ist das soziale Gefälle größer als dort. Einer immer reicher werdenden Ober- und einer relativ gut situierten Mittelschicht stehen rund 40 Millionen Brasilianer gegenüber, die von gerade mal 1,50 Euro pro Tag leben müssen. Durch anhaltende Wirtschaftskrisen droht die Zahl dieser Menschen in den nächsten Jahren stark zu wachsen. Ausdruck der sozialen Spaltung in Brasilien ist das in allen größeren Städten bestehende Straßenkinderproblem. Manche der betroffenen Kinder und Jugendlichen sind vor dem Elend und der Gewalt in ihren Familien von zu Hause geflohen. Die allermeisten wohnen zwar noch bei ihren Eltern, halten sich aber von morgens bis abends auf der Straße auf, um zum Lebensunterhalt ihrer Familien beizutragen – durch Betteln, verschiedene Dienstleistungen, aber auch Kleinkriminalität und Prostitution. Während der Staat sich kaum um sie kümmert, sind es hauptsächlich private und kirchliche Organisationen, die ihnen Halt geben und Chancen auf ein besseres Leben eröffnen.